Aster

Aster, 18 Jahre und 3 Monate

4.01.2007 – 28.3.2025

Im Frühsommer 2008 gingen wir auf die Suche, da wir zu unseren beiden Hündinnen Dalina und Emilie eine kleine Hündin aus dem Tierschutz holen wollten.

In Deutschland gab es keinen passenden Hund, da las ich einen Zeitungsartikel und ging auf die Seite Zypernhunde.de.

Das 1. Bild, was ich sah, warst du…“Aster, die Strubbeline“… ich schrieb ihnen und erzählte von Dalina und Emilie und fragte, ob das passen würde. Du warst ein Abgabehund, der insgesamt 7. Monate im Tierheim verbrachte…
Erst hieß es, dass du Angst vor anderen Hunden hättest, dann wurde das aber zurückgenommen und wir telefonierten…
Am 4. August kamst du mit dem Flugzeug in Hamburg an, ein kleiner zitternder Hund, da die Tür deiner Box vor dem Flug kaputtgegangen war und nur mit einem Stück Draht verschlossen wurde, so dass sie den ganzen Flug klapperte.

Ich nahm dich auf den Arm und hielt dich fest an mich gedrückt…
Du warst ein Angsthund, wir wissen nicht, was du alles erlebt hattest. Du hattest vor jeder Berührung Angst und brauchtes deine Distanzzone. Die bekamst du auch, Dalina und Emilie waren deine ruhigen Beschützerinnen.
Sie zeigten dir, dass du keine Angst haben brauchtest. 
Leider ging Emilie dann schon nach kurzer Zeit, so dass du mit Dalina alleine warst.

Sie war dein souveränes Vorbild, so dass du als unser kleiner Sonnenschein die Welt erkunden konntest.

Wir trainierten Agility, was dir Spaß brachte, aber du brauchtest keine Zuschauer dabei. So trainierten wir irgendwann mit Geräten im Garten.
Du hast es geliebt zu rennen, besonders an Stränden. St. Peter Ording und die langen Strände in Dänemark hast du genossen, du mochtest auch das Wasser, warst aber nur planschen, obwohl du sehr gut schwimmen konntest.

Du hast die gemeinsamen 8 Jahre genossen und hast einfach Spaß gehabt.

Als Dalina ging, warst du nicht lange alleine… wir holten den kleinen Belano (er suchte sich uns aus) und du bekamst eine Aufgabe, die dich veränderte… du wurdest eine souveräne verantwortungsvolle Hündin, die den kleinen Mann erzog. Du warst sein Vorbild und er dein Beschützer. Du warst immer an seiner Seite, nach seiner großen OP und auch später als es ihm schlecht ging.

Der Verlust eurer Oma Leckerlie war für euch beide nicht einfach, aber wir 4 hielten zusammen. Unterstützt wurden wir von unseren Hundesittern, die du beide in dein Herz aufgenommen hast.

Mit nur 6 Jahren ließen wir ihn von seiner schlimmen Herzerkrankung erlösen und wollten dir alleine eine schöne Lebenszeit lassen. Du zogst dich zurück, wurdest ruhig, strahltest nur noch beim Fressen und Spaziergehen. 

So gingen wir auf die Suche und ich fand die kleine Abby. Zuerst warst du nicht so begeistert. Das änderte sich aber schnell. Abby war für dich ein großer Gewinn. Sie gab dir ihre Ruhe und Freude am Leben.
Du wusstest schnell, dass du ihr vertrauen konntest.

Sie hat das geschafft, was vorher für dich nicht möglich war. Du hast dich zu ihr ins Körbchen gelegt und sogar angekuschelt. Uns ging das Herz auf.

Du warst glücklich, wenn wir alle zusammen waren, hast die gemeinsamen Urlaube genossen.
Im Alter konntest du die Nähe annehmen, ich durfte dich tragen, da du nicht mehr wo raufspringen konntest. Das Sehen und Hören wurde immer schlechter, du hattest weniger Kraft. Als du nicht mehr so lange spazieren gehen konntest, trug ich dich auf meinem Arm. Du warst immer dabei, Abby hat auf dich aufgepasst.

Die letzten Wochen hast du stark abgebaut, die warmen Tage verstärkten den Prozess. Die Zeichen wurden deutlicher. 

Am Donnerstag Abend liest du dich bei unserem letzten Spaziergang in meinem Arm fallen, das war neu… du hattest keine Kraft mehr. Ich wusste, was zu tun war.
Am Freitag ließen wir dich gehen, die TÄ bestätigte, dass du keine Kraft mehr hattest und schnell und in Ruhe in meinem Arm auf die andere Seite gegangen bist.
Abby nahm danach Abschied von dir, wir sind für sie da.

Wir sind dankbar, dass wir dich so lange begleiten durften. Du hast gelehrt, dass Zeit und Geduld wichtig sind, um Vertrauen zu bekommen.