Das Ypsonas ist voll!
Unsere Kollegin Lana Magou von der Insel Zypern schickte uns einen Bericht und mehrere kleine Filmchen über einen ihrer Tage - unterwegs in Sachen Tierschutz.
Lana war im Ypsonas, einer Tötungsstation und was sie dort erlebte und wie ihr Alltag aussieht, das zeigt der heutige Bericht von ihr.
Hallo Alle,
ich beschreibe euch mal einen Tag von meiner Arbeit in der Auffangstation. Die Tage unterscheiden sich nur, wenn ich Hunde abhole und mit ihnen zum Tierarzt fahre. Gestern war ich vor Ort, um Lila und Nadine für die Kastration abzuholen.
In dem 1. Filmchen sieht man, wie ich in der Station angekommen bin.
Als ich einen Hund ins Auto setzen wollte, sprach mich eine Frau an, die ihren Hund mitgebracht hatte. Sie wollte, dass ich ihn im Ypsonas aufnehme. Ein Kokoni-Männchen. Der Hund war gestresst und ihr Sohn hielt ihn fest.
Sie erzählte mir, dass ihr Hund auf dem Dach lebt und die Polizei ihr sagte, sie müsste den Hund vom Dach entfernen.
Die Frau meinte noch, ein Halsband würde er nie tragen, denn das könnte ihn verletzen - aber auf dem Dach leben wäre in Ordnung?! Den Hund in eine Tötungsstation abzugeben ist auch in Ordnung?!, aber ein Halsband nicht??!!
Leider muss sie den Hund wieder mitnehmen, die Station ist voll, wir haben keinen Platz mehr.
Viele Jahre Arbeit im Tierschutz und mich überrascht fast nichts mehr - ich habe aber das Vertrauen in viele Menschen verloren.
Das 2. Filmchen ist von Nadine und Lila beim Tierarzt. Diese Mädchen sind wunderbar.
Ich habe sie in der Klinik gelassen und werde sie morgen wieder abholen.
In der Klinik traf ich eine andere Tierschützerin mit einer Kiste voller Welpen, die in der Nähe eines Tierheims ausgesetzt wurden.
Glücklicherweise konnten alle nach England vermittelt werden.
Lila und Nadine suchen nun ein neues Zuhause - beide haben auch schon eine eigene Seite mit noch mehr Informationen und Bildern.
Lila -klick hier-
Nadine -klick hier-
Im 3. Filmchen sieht man, wie ich die Hunde zum Füttern wieder in die Zwinger bringen muss. Für Nadine und Maple (weißer Hund) ist innen kein Platz mehr, sie müssen draußen bleiben.
Auf den Fotos sieht man wie Antonius und ein anderer Mann Hütten bauen, denn das Wetter wird schlechter.
Wissen Sie, warum ich nicht mehr an Veränderungen in diesem Land glaube?
In einem alten runtergekommenen Haus lebten 11 verwahrloste Hunde bei einem Mann. Die Veterinärbehörde wurde informiert und hat entschieden, dass der Mann, wenn er sein Haus sauber macht und aufräumt, er 2 seiner Hunde zurückbekommen würde, wenn er sie kastriert und chipt.
Er will 2 kleine Pinscher zurückhaben ...
Oft denke ich, dass wir Tierschützer auf Zypern sehr "dumm" sind. Wir alle haben vor Jahren mit der Hoffnung angefangen Veränderungen im Leben der Tiere bewirken zu können - aber nichts ist passiert!
Es wird nichts dagegen unternommen und es gibt immer nur die Hoffnung, dass all diese Tiere im Ausland adoptiert werden.
Heute hat ein neuer Tag begonnen und ich fahre nachher Lila und Nadine abholen ...
Lana Magou