Was könnte an einem Sonntag schöner sein, als eine so herzliche Liebeserklärung an seine Hunde, wie wir sie heute von Yvette lesen dürfen – noch emotionaler und berührender geschrieben, als jeder Rosamunde Pilcher Roman ;-). Beim Lesen waren wir sehr bewegt, nicht nur weil zwei Hunde aus dem Tierschutz ein so liebevolles Zuhause gefunden haben, sondern auch wegen der Erinnerung an die beeindruckende Rettungsaktion von Belle und ihren Welpen (weiter unten im Text nochmals verlinkt).
Für uns als Tierschützer sind solche Geschichten mit Happy End ungemein wichtig, denn sie zeigen, wie bedeutsam unsere Arbeit ist – und dass es sich lohnt, für jeden einzelnen Seestern zu kämpfen! Herzlichen Dank für diese wunderschöne und bewegende Geschichte mit doppelten Happy End!
Liebes „Hundeliebe - grenzenlos“ Team,
hier melden sich Belle und Jack, Eure ehemaligen zypriotischen Schützlinge, aus ihrem zu Hause. Jack wurde von unserer Mama im Jahr 2020 adoptiert, ich kam im März 2023 noch in die kleine Familie dazu. Eigentlich habe ich es Jack zu verdanken, dass ich auch noch adoptiert wurde, denn Jack ist von Anfang an Mamas Seelenhund und hat sich vom traumatisierten Angsthund aus der Tötungsstation innerhalb von einem Jahr zu einem selbstbewussten, glücklichen Kerlchen entwickelt. Jack ist unendlich dankbar, das merkt man in so vielen kleinen Facetten, er will immer gefallen, passt sich hervorragend an und vertraut mittlerweile unserer Mama blind. Durch Jack hat unsere Mama gesehen, was alles möglich ist und wollte deswegen einer weiteren armen Seele die Chance geben, ein liebevolles zu Hause zu finden und die Möglichkeit, in ein neues Leben zu starten. Tja, und dann, eines Tages haben die Beiden mich auf der „Hundeliebe - grenzenlos Homepage“ gesehen. In mich war unsere Mama auch direkt „schockverliebt“. Alle Leser, die die Arbeit des Vereines verfolgen, erinnern sich sicherlich noch an mich. Ich wurde bei Sturm und Gewitter auf einem Feld gefunden, als ich meine Welpen gerade geboren hatte (zu dem Bericht dazu geht es: klick hier ). Wir wurden alle mit in den Shelter genommen und konnten somit diese harten Wochen überstehen. Nun sind schon über eineinhalb Jahre vergangen und ich möchte Euch ein wenig von meinem neuen Leben erzählen.
Da Jack seine „Happy End Geschichte“ bereits im Februar 2022 an Euch geschrieben hatte und diese auch veröffentlicht wurde, dreht sich in diesen Zeilen fast alles um mich, die kleine Belle.
Ich muss gestehen, dass ich sehr froh war, das Jack bereits in meinem neuen zu Hause der „Chef“ des Rudels war. Somit konnte ich Schritt für Schritt von ihm lernen und habe mir alles von ihm „abgeguckt“. Nur mit der Stubenreinheit hatte ich so meine Probleme. Es hatte über zwei Wochen gedauert, bis der „Groschen“ bei mir gefallen ist. Heute läuft alles wie am Schnürchen, wir haben unsere Routinen gefunden und unseren strukturierten Tagesablauf.
Wir sind jeden Tag drei bis vier Stunden spazieren, die meiste Zeit davon im Wald. Bei der Morgenrunde sehen wir schon unsere Kumpelinen und Kumpels auf den Weg zum Wald, weil wir alle irgendwie so ungefähr die gleichen Gassigehzeiten haben. Manche unserer Freunde sehen wir fast täglich, andere wiederum nur ein oder zwei Mal die Woche. Bei der Mittagsrunde verabreden wir uns oft mit anderen Hundebesitzern, so dass wir gemeinsam eine Waldrunde laufen oder über die Wiesen fetzen können. Am liebsten verbringen wir die Zeit mit unseren Labradorfreundinnen Lucy und Ronja. Lucy ist übrigens Jack‘s „Liebe des Lebens“, die Beiden turteln immer miteinander. Wenn Jack seine beiden Mädels schon von Weiten im Wald erschnüffelt, heißt es für uns Drei immer, „rennen was das Zeug hält“, denn dann hält Jack nichts mehr, da will er nur noch zu seiner „Herzdame“. So etwas verstehen nur Hundebesitzer. Ich habe übrigens auch schon zwei Traumprinzen im Auge. Der Eine ist so verrückt nach mir, wie ich nach ihm und der Andere hat die Widerristhöhe wie Jack, der flieht manchmal vor mir, weil ich viel zu chaotisch und hektisch in meiner Freude bin. Aber ich bleibe dran, irgendwann kann er meinem Charme nicht mehr widerstehen.
Ach übrigens, wir haben noch ganz viele andere vierbeinige Freunde kennengelernt. Je nachdem, welche Runden wir im Wald laufen, treffen wir Schafe, Ziegen, Pferde und Rinder. Alle haben wir lieb gewonnen und die freuen sich, uns zu sehen und umgekehrt.
Ich liebe es mit dem Ball zu spielen oder auf Holzstöcken herum zu kauen und ich bin ein perfekter Spürhund, denn ich finde alles.
Außerdem liebe ich Wasser und stürze mich so gerne in den Bach im Wald und natürlich auch in die größten Matschpfützen, je dreckiger, desto besser.
Deswegen muss ich auch des Öfteren einmal in die Badewanne.
Aber auch das lasse ich brav über mich ergehen und flitze dann durch den Flur und das Wohnzimmer, weil ich mich dann so wohl fühle.
Jack ist übrigens ein richtiger Kavalier. Er lässt der Mama und mir immer den Vortritt. Egal, ob zur Haustür rein oder raus, Jack wartet. Außerdem passt er sehr gut auf uns Mädels auf. Auch was die Schlafplätze betrifft, lässt er mir den Vortritt, ob die Hundebetten im Schlafzimmer oder im Büro, wir haben die Wahl oder ob die Nacht gemeinsam auf der Couch verbracht wird, Jack wartet meistens, bis ich mich entschieden habe, wo die Nachtruhe stattfindet.
Im Januar 2024 habe ich meinen ersten Schnee erlebt. Das war ein schönes Erlebnis.
Nun wissen wir, dass ich auch Schnee liebe. Die tiefsten Temperaturen, die es in dieser Zeit gab, waren morgens minus 13 Grad.
Meine Güte, das bin ich nun überhaupt nicht gewohnt. Zum Glück hat unsere Mama fleißig Winterjacken für mich bestellt.
Jack war schon von den Vorjahren eingedeckt, für mich hat sie die gleichen Jacken in einer Größe kleiner bestellt, so dass Jack und ich im „Partnerlook“ durch die Wälder stampfen konnten.
Wer hätte das gedacht, dass ich meinen eigenen Teil vom Kleiderschrank einmal habe.
Wir waren auch schon im Strandurlaub in Renesse (Holland). Das war herrlich sage ich Euch. Jeden Tag am Meer laufen, mit den Pfoten im Sand traben, den Wind um die Nase wehen lassen, Meeresluft schnuppern, im Sand buddeln und in den Dünen laufen. Wir hatten ein Ferienhäuschen mit eingezäunten und hundesicheren Garten, nur für uns gemietet, das was schön. Wir hatten Platz, konnten im Rasen liegen und hatten unser eigenes Wohlfühl-Revier. Ich hoffe, dass wir bald wieder einmal dort hin fahren.
Unsere Mama war übrigens sehr, sehr stolz auf uns, weil wir uns den ganzen Urlaub über, vorbildlich verhalten haben. Auch durch das Städtchen konnten wir gemeinsam laufen, alles hat wunderbar geklappt. Die Autofahrt haben wir sowieso bestens gemeistert, Jack und ich sind geübte Beifahrer und lieben es mit dem Auto unterwegs zu sein. Die Hauptsache ist, wir sind immer und überall dabei.
Von daher sind gemeinsame Urlaube gar kein Problem für uns. Wir freuen uns, Neues zu entdecken.
Jack und ich gehen auch regelmäßig zur Physiotherapie. Jack muss wegen seinem Bandscheibenvorfall dauerhaft behandelt werden und ich bekomme ab und zu ein kleines „Wellnessprogramm“, einfach präventiv, da ich zum Glück noch keine gesundheitlichen Probleme habe.
Unsere Physiotherapeutin Janina liebt uns über alles und wir machen schon Luftsprünge, wenn wir in die Straße zur Praxis abbiegen. Zum Glück liegt die Praxis direkt hinter unserem Waldgebiet, wo wir immer nachmittags laufen, so können wir diese Termine mit den Spaziergängen verbinden.
Einer der legendärsten Momente, von dem wir heute noch sprechen, war meine erste physiotherapeutische Behandlung im Leben. Ich war so entspannt, dass ich sogar während der Behandlung eingeschlafen bin und das auch noch auf Jack´s Popo.
Hier das Foto für Euch.
An Gewicht habe ich übrigens auch zugenommen, kein Wunder bei der „Gourmet-Küche“ von Mama. Sie kocht nämlich einmal täglich ganz frisch für uns, Fleisch, Gemüse und Reis. Abends gibt es noch Nassfutter für uns. Somit habe ich von 12,4 Kilo auf derzeit 16 Kilo zugenommen. Mehr darf es nun aber auf keinen Fall werden, ich halte nun mein Gewicht.
Ihr seht, uns geht es gut, wir werden über alles geliebt und wir lieben das Leben.
Ich kann nur an alle Menschen, die einen Hund in ihre Familie aufnehmen möchten, appellieren, sich für einen Tierschutzhund zu entscheiden. Es gibt unendlich viele Hunde, die durch irgendwelche Menschen so viel Schmerz und Leid zugefügt bekommen haben, ihr Leben voller Angst und Unsicherheit geprägt ist, so dass wir in der Pflicht sind, ein Teil davon wieder gut zu machen. Hunde können nicht nach Hilfe, Schutz, Nahrung, Wachstum und Heilung, medizinische Versorgung und Freiheit fragen, aber wir haben die Möglichkeit mit unserer Menschlichkeit und mit unseren Herzen sie zu sehen und ihre Stimme zu sein. All jene „Niemandsh unde“ schenken uns die größte Dankbarkeit, Loyalität, Treue und bedingungslose Liebe und zeigen dies in all ihren Taten, trotz und gerade wegen der schlechten Erfahrung, die sie mit Menschen gemacht haben, wenn sie ihren Menschen finden, der es ehrlich mit Ihnen meint und ihnen Geduld, Zeit und Liebe schenkt.
Was für eine schöne Geschichte. Es war eigentlich schon bei der Anfrage eueres Frauchens klar, dass ihr beide jeweils und auch zusammen ein Traum-Zuhause bekommen werdet!
Euer Frauchen hat sich um alles im Vorfeld schon so gekümmert und alles abgeklärt, das konnte nur gut werden.
Diese Geschichte zeigt wieder einmal, wie sich das Blatt für einen Tierschutzhund wenden kann und ich bin froh, dass ich dabei unterstützen konnte.
Weiterhin für euch alle ein wundervolles und ereignisreiches Leben mit vielen tollen Events!
Lasst wieder einmal von euch hören............
Liebe Grüße - Maria Riecken
Selbst die Kolleginnen und Kollegen auf Zypern hatten die Zeit bis zum Flug nach Deutschland hervorragend genutzt und Belle auf ihr Leben im neuen zu Hause vorbereitet. Es wurde z. B. bereits das Mitfahren im Auto mit Belle geübt. Unfassbar, welche Mühe sich das ganze Team gibt, um den Hunden und den Adoptanten den gemeinsamen Einstieg in das neue Leben zu vereinfachen.
Vielen lieben Dank für das Engagement und den täglichen Kampf, die Welt ein bisschen besser werden zu lassen.